Flipboard

„Du bist, was du liest.“

Ein Lese- und Schreibprojekt mit Flipboard (Personal and Social Magazine)

Da Kommentare in Zeitungen oder Zeitschriften viele Gemeinsamkeiten mit der Textsorte Erörterung haben und meist von sehr guten Journalist*innen geschrieben werden, sollten die Schüler*innen als bewusste Leser*innen von deren Schreibstil für ihre eigene Schreibkompetenz profitieren können. Zudem setzen sich die Schüler*innen in diesem Lese- und Schreibprojekt systematisch mit der Darstellung aktuellen Tagesgeschehens in Printmedien auseinander und werden an das regelmässige Zeitungslesen herangeführt.

Technisch realisiert und organisiert wird das Projekt mit Flipboard (App & mit Web-Browser), einem kostenlosen sozialen Nachrichten-Magazin, mit dem man Internetinhalte sammeln, speichern, im Magazin-Layout präsentieren und mit anderen teilen kann. Es ist ein Kuratierungstool und damit ein Baustein für die Selbstorganisation und das persönliche Lese- und Wissensmanagement.

Die Handhabung mit Flippen, Blättern im Magazin, Kommentieren und Abrufen der Kommentare ist am einfachsten in der Flipboard-App auf iOS (iPad, iPhone), funktioniert aber auch – mit Einschränkungen – auf Windows und Mac OS X (bei diesen nur im Browser auf flipboard.com).

Lernziele

Bewusste Lektüre anspruchsvoller Zeitungsartikel. Hinführen zum regelmässigen Zeitungslesen
Analytische Auseinandersetzung mit nicht-fiktionalen Texten und dem Stil von Profis. Austausch darüber in der Klasse
Kennenlernen verschiedener journalistischer Darstellungsformen und Argumentationsweisen
Tagesaktualität in den Unterricht holen
Persönlichen Interessen nachgehen und seinen Horizont erweitern
Medienkompetenz: Flipboard, Selektion sprachlich hochstehender Artikel, Kuratieren einer Sammlung

Vorgehen

Jede*r Schüler*in liest zweimal pro Woche einen Kommentar-Artikel, ein Essay oder eine Reportage aus einer Online-Zeitung und flippt diese in sein mit dem Lehrer geteiltes persönliches Flipboard-Magazin. Dieses dient als Archiv und Portfolio, in dem nachvollziehbar ist, was gelesen und kuratiert wurde.
Die Texte müssen Kommentar-Artikel, Leitartikel, Reportagen, Essays oder Glossen sein, die eine Meinung/einen Standpunkt mit Argumenten vertreten; sie sollen also erörternden, reportageartigen oder allenfalls essayistischen Charakter haben – also keine Artikel mit blosser Berichterstattung und keine Übersetzungen, keine anonymen Artikel. Bis man mit den genannten journalistischen Textsorten etwas vertraut ist, empfiehlt es sich, Texte aus den unten angegebenen Quellen (siehe Links zu den Quellen) zu wählen.
Als Stundeneröffnung präsentiert ein*e Schüler*in einen solchen Artikel vor der Klasse. Diese "Plenumskommentare" werden mind. eine Stunde vor der Präsentation in das Klassenmagazin geflippt und anschliessend mit einem eigenen Kommentar kommentiert:
- Aufruf des Artikels im Flipboard-Klassenmagazin
- Kurzvorstellung des Artikels (Zusammenfassung). Anschliessend eigener Kommentar zu Sprachstil und/oder Argumentation.
- Erklären, warum einem der Text gefällt, was ihn auch sprachlich attraktiv macht (z.B. Verwendung von Metaphern, Anaphern, rhetorischen Fragen, Humor, Satire, besonderen Satzzeichen wie : —) vgl. auch Quizlet -Lernset "Stilmittel"
- Festhalten, was man mitnimmt für das eigene Schreiben.
- Umfang des eigenen Kommentars: ca. 200 Wörter (vgl. Bsp. Bt)

Der Kommentar zum Artikel wird ebenfalls in den Abschnitt "Schreibübungen" auf OneNote gestellt (z.B. als Flipboard_1), damit dazu später ein Feedback eingeholt und eine Überarbeitung gemacht werden kann.

Zwei Varianten des Flippens

mit dem iPad und der App Flipboard aus Flipboard-Magazinen heraus Kommentar-Artikel von Journalisten ins persönliche Magazin flippen und kommentieren oder im Browser Safari z.B. Bei Zeitungen wie https://www.wienerzeitung.at/meinung/ oder https://www.fr.de/meinung/kolumnen/ suchen und dann über exportieren ins eigene Flipboard-Magazin flippen und kommentieren (Achtung vorher muss auf dem iPad beim Exportieren mit der Option „Mehr“ Flipboard aktiviert werden).
Geeignete Flipboard-Magazine suchen und ihnen folgen: im Suchfeld (rechts oben) z.B. Zeit online Kommentare, darauf tippen und dem Magazin "Folgen" (links oben)
Geeignete Flipboard-Magazine: Reportagen, Interviews und Kolumnen (Süddeutsche Zeitung); Philosophie – Dlf Kultur; ZEIT online Kommentare; ZEIT online Campus; Ethik in den Medien; #Bücher; #Kunst; #Meinung

Windows-Tablets: Auch am Desktop oder Laptop können im Browser (z.B. Edge, Chrome, Firefox, Opera) mit dem Flipboard Bookmarklet (Browsererweiterung "Flip it" installieren, aus dem Chrome Web Store) sehr einfach Artikel ins persönliche Magazin oder ins Klassenmagazin geflippt werden. Dabei kann gleich auch ein Kommentar zum Artikel geschrieben werden, der dann ebenfalls mit dem Artikel ins Magazin geflippt und so sichtbar wird.

https://share.flipboard.com

Weitere geeignete Quellen (neben den Flipboard-Magazinen)

Bitte für unser Flipboard-Projekt nur Artikel auswählen, die direkt frei zugänglich sind, für die also kein Abo bzw. Anmeldung/Registrierung notwendig ist.

Links zu online-Portalen grosser Zeitungen und Zeitschriften mit Kommentaren:

Tages-Anzeiger: Blogs (Kommentare)

https://www.tagesanzeiger.ch/meinungen/gastkommentare

Der Spiegel: Kolumnen in div. Foren

http://www.spiegel.de/forum/

https://www.spiegel.de/thema/meinung/

Spiegel-Kolumnen von Samira El Ouassil

Spiegel-Kolumnen von Sibylle Berg

Spiegel-Kolumnen von Margarete Stokowski

Spiegel-Kolumnen von Sascha Lobo

Frankfurter Allgemeine Zeitung: Jugend schreibt

http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/jugend-schreibt/